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Veröffentlicht am 4. Januar 2025

Die Schweiz in den multilateralen Entwicklungsbanken

Die Schweiz ist Mitglied in verschiedenen multilateralen Entwicklungsbanken (multilateral development banks, MDBs) und globalen Fonds. Sie ist Teil der Leitungsgremien und mit eigenem Personal in diesen Organisationen vertreten.

Vertreter der Mitgliedernationen der Weltbank sitzen an einem Meeting-Tisch

Schweizer Vertretung in Gouverneurs- und Exekutivräten

Die Schweiz prägt durch ihre aktive Mitarbeit in den Leitungsgremien der MDBs die internationale Zusammenarbeit. Der Gouverneursrat, das höchste Organ jeder MDB, entscheidet über wichtige politische und strategische Themen. Bei der Weltbank, der EBRD und der AIIB amtet der Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) als Schweizer Gouverneur. Bei den regionalen MDBs stellt das WBF, mit Stellvertretung durch das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), die Gouverneure auf unterer Stufe.

Das zweithöchste Organ jeder MDB ist der Exekutivrat. Er ist verantwortlich für die Finanzierung, das generelle Funktionieren und die operativen Geschäfte. Abgesehen von grossen Mitgliedern, werden Länder in sogenannte Stimmrechtsgruppen zusammengefasst. Jede Stimmrechtsgruppe hat eine(n) Exekutivdirektor/-in, der/die die Gruppe im Exekutivrat vertritt.

Schweizer Exekutivdirektoren/-innen leiten sowohl in der Weltbank wie auch in der EBRD eine Stimmrechtsgruppe, der noch acht respektive sieben weitere Länder angehören. In den Regionalbanken leitet die Schweiz die Stimmrechtsgruppen in Rotation mit anderen Mitgliedern.

Das SECO koordiniert zusammen mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) schweizerische Positionen zu den einzelnen Geschäften innerhalb der Bundesverwaltung. Bei ausgewählten Traktanden sucht das SECO auch den Dialog zu Experten/-innen und Partnern/-innen ausserhalb der Verwaltung.

Ziele der Schweiz in den MDBs

Da sich die Schweiz finanziell an den MDBs beteiligt und Entwicklungsprojekte der Banken mitfinanziert, will sie mitbestimmen, wie die MDBs sich institutionell ausrichten und ihre Projekte umsetzen. Sie setzt sich dafür ein, dass die MDBs:

  • wesentlich zur Armutsreduktion und nachhaltigen Entwicklung ihrer Mitglieder beitragen,
  • sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren,
  • internationale Umwelt- und Sozialstandards einhalten,
  • ihre Aktivitäten effizient und wirksam umsetzen,
  • zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und zum Übereinkommen von Paris beitragen,
  • Resultate erzielen, messen und auswerten, um aus Erfolgen und Misserfolgen Lehren für die Zukunft zu ziehen,
  • finanziell stabil bleiben und
  • sich untereinander und mit anderen Entwicklungspartnern systematisch koordinieren.

Die Schweiz stärkt zudem ihre Präsenz in den MDBs, indem sie junge sowie erfahrene Schweizer Berufsleute unterstützt, die an einer Karriere in den MDBs interessiert sind. Sie hilft zudem Schweizer Unternehmen, sich an Ausschreibungen der MDBs zu beteiligen.